Original-Research: FACC AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu FACC AG
Unternehmen: FACC AG
ISIN: AT00000FACC2
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 31.03.2023
Kursziel: 9,00 Euro
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Miguel Lago Mascato
FACC mit Trendwende in 2022 – Wachstum dürfte sich trotz eines angespannten Umfelds in 2023 fortsetzen
Die FACC AG hat am Mittwoch den GB für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht und dabei die vorläufigen Zahlen leicht nach oben korrigiert. Die Guidance für 2023 reflektiert die Lieferkettenfriktionen in der Industrie und impliziert einen Anstieg bei Umsatz und EBIT.
Zurück auf dem Wachstumspfad: Nach geprüften Zahlen erzielte FACC einen Umsatz von 607,0 Mio. Euro und damit rund 7 Mio. Euro mehr als Ende Februar avisiert (+22,0% yoy). Damit erreicht das Unternehmen die Guidance und kann von den steigenden Produktionsraten aller Flugzeug-OEMs profitieren. In Q4 verzeichnete das Unternehmen demnach einen deutlichen Erlösanstieg von 34,5% yoy, der auch auf hohe Kundenzahlungen im Zusammenhang mit Entwicklungsdienstleistungen im Schlussquartal zurückzuführen ist. Mit einem Top Line Wachstum von 40,3% yoy auf Ganzjahressicht trug das Segment Aerostructures den Löwenteil zum Wachstum bei (235,1 Mio. Euro). Auch das im Umbau befindliche Segment mit Innenausstattungen konnte um 21,3% yoy zulegen (274,6 Mio. Euro). Das Geschäft mit Triebwerksbauteilen („Engines & Nacelles“) wies mit 6,1% yoy eine rückläufige Top-Line auf (97,3 Mio. Euro). Ursächlich hierfür war der auf Sicherheits-mängel zurückzuführende temporäre Auslieferungsstopp von Boeing 787-Maschinen.
Alle Segmente mit positivem EBIT-Beitrag: Das EBIT von 5,5 Mio. Euro liegt ebenfalls etwas oberhalb des vorab kommunizierten Wertes von 5,0 Mio. Euro. Damit kehrt FACC nach den starken Beeinträchtigungen der Corona-Pandemie auf operativer Ebene auf den Profitabilitätspfad zurück, wenngleich dies eine Verfehlung des avisierten zweistelligen EBITs darstellt. Erfreulich ist die Rückkehr des Segmentes Cabin Interiors zu einem positiven EBIT-Beitrag von 1,0 Mio. Euro (Marge: 0,4%; Vj.: -2,3%). Mit einer Marge von 1,7% (Vj.: -17,0%) war das Segment Aerostructures das profitabelste Geschäftsfeld. Die Profitabilität bei Engines & Nacelles war durch den Sondereffekt im Zusammenhang mit dem 787-Lieferstopp beeinträchtigt (0,5%; Vj.: 8,4%). Durch die hohen Meilensteinzahlungen für Entwicklungstätigkeiten in Q4 fiel der Free Cashflow auf Konzernebene mit -0,07 Euro je Aktie deutlich besser aus als von uns erwartet (-0,74 Euro).
Fortsetzung des Erholungskurses in 2023 erwartet: Für 2023 avisiert FACC weiterhin von den steigenden Produktionsraten der OEMs profitieren zu können und Umsatz und EBIT zu steigern. Diese bewusst allgemein formulierte Guidance ist u.E. auf die hohe Unsicherheit in der Lieferkette zurückzuführen, die sich u.a. in der bisher geringen Lieferrate von Airbus manifestiert. Mit 66 Auslieferungen (Stand: Februar) liegt Airbus deutlich hinter dem Vorjahreswert von 79 (-16,5%). Ergebnisseitig hat FACC Maßnahmen ergriffen, um die signifikant gestiegenen Bezugspreise zu kompensieren. So dürften diese durch Preiserhöhungen im Jahresverlauf an Kunden teilweise weitergereicht werden. Außerdem erwarten wir in 2023 weitere Kosteneinsparungen i.H.v. ca. 4,0 Mio. Euro durch die nach Kroatien verlagerte Produktion des Segmentes Cabin Interiors (2022: ca. 1,5 Mio. Euro).
Fazit: FACC ist nach den Umsatzrückgängen der Corona-Jahre in 2022 wieder auf den Wachstumskurs zurückgekehrt. Wir bestätigen die Kaufempfehlung und das Kursziel von 9,00 Euro.
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