DGAP-News: EVN AG
/ Schlagwort(e): Jahresergebnis
Highlights
Der Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger reduzierte sich im Einklang mit den Umsatzerlösen um 17,9 % auf 888,3 Mio. Euro. Hauptfaktoren dafür waren der durch die geringere thermische Erzeugung rückläufige Primärenergieeinsatz, ein Rückgang der Großhandelspreise sowie niedrigere Strombezugsmengen. Die Abwicklung von Aufträgen im internationalen Projektgeschäft führte bei den Fremdleistungen und dem sonstigen Materialaufwand zu einem Anstieg von 13,1 % auf 316,9 Mio. Euro. Ebenso nahm der Personalaufwand aufgrund kollektivvertraglicher Anpassungen sowie der Aufnahme zusätzlicher Mitarbeiter für einen Großauftrag der WTE Wassertechnik in Kuwait um 3,1 % auf 349,3 Mio. Euro zu. Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem Charakter lag mit 94,1 Mio. Euro um 27,8 % unter dem Vorjahreswert und war von gegenläufigen Entwicklungen geprägt: Negative Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen, insbesondere bei der Verbund Innkraftwerke GmbH, wurden durch die Normalisierung des Ergebnisbeitrages der EVN KG sowie positive Einmaleffekte bei RAG und Energie Burgenland teilweise ausgeglichen. Auf Basis dieser Entwicklungen verbuchte die EVN für das Geschäftsjahr 2019/20 insgesamt ein EBITDA von 590,4 Mio. Euro (Vorjahr: 631,7 Mio. Euro). Die planmäßigen Abschreibungen verzeichneten im Berichtszeitraum einen Anstieg, hervorgerufen durch höhere Investitionen, die mit der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 verbundene Aktivierung von Nutzungsrechten sowie gestiegene Buchwerte von Sachanlagen nach Wertaufholungen per 30. September 2019. Die Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen beliefen sich - nach einem positiven Effekt von 41,6 Mio. Euro im Vorjahr - per 30. September 2020 auf -20,6 Mio. Euro und betrafen vor allem das von der EVN anteilig gehaltene Kraftwerk Walsum 10. In Summe erzielte die EVN damit im Berichtszeitraum ein EBIT von 273,1 Mio. Euro (Vorjahr: 403,5 Mio. Euro). Das Finanzergebnis verbesserte sich im Berichtszeitraum um 47,3 % auf -15,8 Mio. Euro, im Wesentlichen getrieben durch die höhere Verbund-Dividende. Per Saldo belief sich das Konzernergebnis auf 199,8 Mio. Euro und lag damit um 33,9 % unter dem durch unbare Einmaleffekte beeinflussten Vorjahreswert.
Im Vergleich zur Vorperiode war das Energiegeschäft der EVN im Geschäftsjahr 2019/20 von ungünstigen Erzeugungs- und Marktpreisbedingungen geprägt. Die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie verzeichnete etwa einen Rückgang um 2,8 % auf 2.250 GWh. Hier konnte ein leichter Anstieg im Bereich Windkraft - er beruhte auf zusätzlichen Anlagen mit einer Kapazität von insgesamt 49 MW, die 2019/20 erstmals ganzjährig in Betrieb standen - die geringere Stromproduktion aus Wasserkraft nicht zur Gänze ausgleichen. Per 30. September 2020 verfügte die EVN über eine installierte Windkraftkapazität von 367 MW. Zwei Windkraftanlagen in Kettlasbrunn mit einer Leistung von rund 8 MW befinden sich derzeit in Bau und sollen bis Ende 2020 in Betrieb gehen. Insgesamt möchte die EVN ihre Windkraftkapazitäten bei entsprechenden Rahmenbedingungen bis Ende 2023 auf rund 500 MW erhöhen. Die Stromerzeugung der EVN aus Wärmekraftwerken reduzierte sich im Geschäftsjahr 2019/20 um 53,2 % auf 1.535 GWh. Im Vergleichszeitraum war hier noch die Stromproduktion des Kraftwerks Dürnrohr enthalten gewesen, die mit Anfang August 2019 vorzeitig beendet wurde. Das Gaskraftwerk Theiß wurde im Berichtszeitraum in geringerem Maß zur Netzstabilisierung abgerufen als im Jahr zuvor. Im Berichtszeitraum standen aus den thermischen Kraftwerkskapazitäten 430 MW als Reservekapazität für den österreichischen Übertragungsnetzbetreiber unter Vertrag. Für den Energiestandort Dürnrohr befinden sich derzeit eine thermische Klärschlammverwertungsanlage und eine großflächige Photovoltaik-Anlage in Planung. Umwelt- und Wassergeschäft Im Bereich der Trinkwasserversorgung in Niederösterreich konnte die EVN trotz der Coronakrise weitere wichtige Projekte vorantreiben. Der Baubeginn für eine neue Versorgungsleitung zwischen Krems und Zwettl mit einer Länge von 60 km ist eine wichtige Maßnahme sowohl zur Steigerung der Versorgungskapazität im Waldviertel als auch zum Ausbau der überregionalen Trinkwassernetze insgesamt. Die fünfte Naturfilteranlage der EVN zur natürlichen Reduktion der Wasserhärte wird derzeit in Petronell-Carnuntum errichtet und soll im Frühjahr 2022 in Betrieb gehen. In Summe wird die EVN bis 2030 rund 165 Mio. Euro in die Trinkwasserversorgung in Niederösterreich investieren. Im internationalen Projektgeschäft waren mit Ende Juli 2020 alle Voraussetzungen für den Start des Abwasseraufbereitungsprojekts Umm Al Hayman in Kuwait erfüllt. Die für dieses Geschäftsfeld verantwortliche Tochtergesellschaft WTE Wassertechnik wird hier als Generalunternehmer die Planung und den Bau einer Kläranlage sowie - gemeinsam mit Partnern - eines Kanalnetzes mit Pumpstation verantworten. Zum Stichtag 30. September 2020 arbeitete die WTE Wassertechnik an der Planung und Errichtung von insgesamt zwölf Projekten in Deutschland, Polen, Litauen, Rumänien, Kroatien, Bahrain und Kuwait. Darin sind drei neue Projekte im Bereich der thermischen Klärschlammverwertung in Deutschland enthalten. Die nachhaltige Klärschlammbewirtschaftung eröffnet im internationalen Projektgeschäft ein attraktives neues Geschäftsfeld, in dem die langjährige Kompetenz des EVN Konzerns in der Abwasserentsorgung sowie in der thermischen Abfallverwertung einen wichtigen strategischen Vorteil bietet.
Den Ganzheitsbericht über das Geschäftsjahr 2019/20 finden Sie unter www.investor.evn.at.
16.12.2020 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG. |
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1155328 16.12.2020
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