EQS-News: VERBUND AG
/ Schlagwort(e): Jahresergebnis
Die strategische und wirtschaftliche Entwicklung des VERBUND-Konzerns im Jahr 2023 war in einem sehr komplexen Umfeld wesentlich von geopolitischen Ereignissen, makro- und mikroökonomischen Faktoren, sektorspezifischen Entwicklungen und regulatorisch/politischen Entscheidungen geprägt. Insgesamt blicken wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2023 zurück und gehen als starkes, resilientes und gut positioniertes Unternehmen zuversichtlich in das neue Geschäftsjahr 2024. Die militärischen Konflikte zwischen Russland und der Ukraine bzw. im Nahen Osten führten zu strukturellen Veränderungen in der europäischen Energieversorgung mit Primärenergieträgern, die Auswirkungen auf die Preisentwicklung von Strom an den europäischen Großhandelsmärkten hatten. Neben den nach wie vor hohen Bezugspreisen durch den verstärkten Gasbezug aus nicht russischen Quellen erhöhte sich auch die Volatilität der Preise aufgrund der zunehmenden Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Entwicklungen. Zusätzlich wirkte sich der Anstieg der Inflation in Verbindung mit den laufenden Zinserhöhungen sowie die Abschwächung des Wirtschaftswachstums auf die Entwicklung des Sektors und VERBUND aus. Höhere Finanzierungskosten sowie höhere Kosten auf der Beschaffungsseite hatten Einfluss auf die Investitionstätigkeit und die Wirtschaftlichkeit von neuen Projekten. Darüber hinaus wurden die stark gestiegenen Strom- und Gaspreise nicht in vollem Ausmaß und zeitverzögert an die Kund:innen weitergegeben und führten zu Diskussionen über eine Änderung des Strommarktdesigns sowie zu Gewinnabschöpfungen. Mit diesen schwierigen Rahmenbedingungen steht der Energiesektor weiterhin inmitten einer Transformation des Energiesystems hin zu einer dekarbonisierten Stromerzeugung durch die neuen Erneuerbaren. Die unabdingbare Voraussetzung, um diese volatileren Erzeugungsformen weiter auszubauen und die Energiewende zu meistern, ist der Ausbau des heimischen Stromnetzes sowie die weitere Erforschung und Integration von Speichertechnologien in das Energiesystem. VERBUND mit starker Geschäftsentwicklung im Jahr 2023 VERBUND konnte seine Geschäftsergebnisse signifikant erhöhen und alle maßgeblichen Kennzahlen deutlich verbessern. Das EBITDA stieg gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 42,1% auf 4.490,5 Mio. €. Das berichtete Konzernergebnis erhöhte sich um 32,0 % auf 2.266,1 Mio. €, das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis (Einmaleffekte 2023: – 349,7 Mio. €; 2022: – 37,9 Mio. €) stieg um 49,1 %. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 0,98 um 2 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt, aber 12 Prozentpunkte über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke stieg 2023 gegenüber der Vorjahresberichtsperiode um 9,6 %. Die Erzeugung aus Wasserkraft erhöhte sich somit um 3.755 GWh auf 30.509 GWh. Deutlich positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten auch die für die Berichtsperiode relevanten stark gestiegenen Terminmarktpreise auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Die Spotmarktpreise waren 2023 hingegen rückläufig. Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft konnte um 52,0 €/MWh auf 167,1 €/MWh gesteigert werden. Positive Effekte resultierten darüber hinaus aus der gestiegenen Erzeugung aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen, insbesondere aus den Inbetriebnahmen von neuen Kraftwerkskapazitäten in Spanien. Zusätzlich positiv wirkten deutlich höhere Ergebnisbeiträge der Gas Connect Austria GmbH und der Austrian Power Grid AG im Segment Netz. Ergebnismindernd wirkten hingegen die deutlich geringere thermische Erzeugung, der niedrigere Beitrag der Flexibilitätsprodukte und der negative Ergebnisbeitrag des Segments Absatz, bedingt unter anderem durch die hohen Beschaffungskosten für Strom, die nur teilweise an Endkund:innen weitergegeben wurden. Auch die Maßnahmen zur Umsetzung der Gewinnabschöpfung wirkten mit insgesamt rund 95 Mio. € negativ auf das EBITDA. Steigende Dividendenausschüttung In der Hauptversammlung am 30. April 2024 wird eine Dividende von 4,15 € pro Aktie für das Geschäftsjahr 2023 vorgeschlagen. Diese Dividende besteht aus einer ordentlichen Dividende in Höhe von 3,40 € pro Aktie und einer Sonderdividende in Höhe von 0,75 € pro Aktie. Durch die einmalige Sonderdividende sollen die Aktionär:innen an der außerordentlich positiven Geschäftsentwicklung des Konzerns für das Geschäftsjahr 2023 durch eine erhöhte Ausschüttung teilhaben. Die Ausschüttungsquote (ordentliche Dividende und Sonderdividende) bezogen auf das berichtete Konzernergebnis beträgt 2023 63,6 %, bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis 55,1 %. Die Ausschüttungsquote in Bezug auf die ordentliche Dividende - bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis - beträgt für 2023 45,2 %. Ausblick 2024 Auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik sowie der Chancen- und Risikolage erwartet VERBUND für das Geschäftsjahr 2024 ein EBITDA zwischen rund 2.600 Mio. € und 3.300 Mio. € und ein Konzernergebnis zwischen rund 1.300 Mio. € und 1.750 Mio. €. VERBUND plant für das Geschäftsjahr 2024 eine Ausschüttungsquote zwischen 45 und 55 % bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis in Höhe zwischen rund 1.300 Mio. € und 1.750 Mio. €. Der Ergebnisausblick und die Angabe über die voraussichtliche Ausschüttungsquote erfolgt unter dem Vorbehalt keiner weiteren Maßnahmen zur teilweisen Abschöpfung von Gewinnen bei Energieunternehmen.
* Die Berechnung wurde im Geschäftsjahr 2021 gemäß IAS 8 mit Wirkung vom 1. Jänner 2020 retrospektiv angepasst ** aus Stromerzeugung und -transport (exkl. GCA) in Relation zu Gesamtstromerzeugung (inkl. Bezugsrechten, ohne Berücksichtigung der erzeugten Fernwärme). Vorläufige Daten vor ETS-Prüfung
Weitere Informationen sowie nicht-finanzielle Kennzahlen finden Sie im Integrierten Geschäftsbericht 2023, der auf www.verbund.com > Über VERBUND > Investor Relations > Aktuelles Finanzergebnis verfügbar ist.
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