EQS-News: AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG
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AT&S startet erfolgreich in herausforderndes Jahr
Leoben – AT&S ist in einem herausfordernden Marktumfeld solide in das neue Geschäftsjahr 2023/24 gestartet. „In einem nach wie vor schwierigen Marktumfeld mit beinahe täglich wechselnden Prognosen ist es uns gelungen, eine Stabilisierung der operativen Entwicklung zu erreichen. Diesen erfreulichen Umstand verdanken wir insbesondere den rechtzeitig eingeleiteten Effizienz- und Kostenoptimierungsprogrammen, die rascher als geplant greifen. In Kombination mit unserer kontinuierlichen Stärke im Bereich Innovation sind wir ein verlässlicher Partner für bestehende ebenso wie für Neukunden“, skizziert CEO Andreas Gerstenmayer die Perspektive des Unternehmens. „Wir sind überzeugt, dass AT&S in von Digitalisierung und Elektrifizierung wesentlich profitierenden Marktsegmenten gut positioniert ist. Dementsprechend treiben wir auch unsere Projekte in Kulim und Leoben voran und sind mit den Fortschritten sehr zufrieden“, so Gerstenmayer.
AT&S hat zum 1. April 2023 die bisherigen Geschäftsbereiche "Mobile Devices & Substrates" sowie "Automotive, Industrial & Medical" neu strukturiert. Das Unternehmen wird nun nach den Geschäftsbereichen "Electronics Solutions" und "Microelectronics" gegliedert. Die Berichterstattung wurde daher entsprechend angepasst. „Electronics Solutions" bündelt die Aktivitäten in den Bereichen Leiterplatten und Module gruppenweit, während "Microelectronics" den Schwerpunkt auf IC-Substrate legt.
Im Vergleich zum starken Vorjahresquartal reduzierte sich der Konzernumsatz des 1. Quartals 2023/24 um 28 % auf 362 Mio. € (VJ: 503 Mio. €). Währungsbereinigt fiel der Konzernumsatz ebenfalls um 28 %. Der wesentliche Treiber für den Rückgang war die Abkühlung der Nachfragedynamik insbesondere bei IC-Substraten, der sich AT&S schon im zweiten Halbjahr des Vorjahres gegenübersah. Im Segment Electronics Solutions war das Ausbleiben einer neuen Modellreihe bei Mobiltelefonen Grund für den Rückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Das EBITDA reduzierte sich um 45 % von 137 Mio. € auf 75 Mio. €. Die Ergebnisreduzierung ist vorrangig auf den geringeren Konzernumsatz zurückzuführen. Um den aus dem aktuell schwierigen Marktumfeld resultierenden Effekten wie Preisdruck und Inflation gegenzusteuern, hat AT&S bereits im vorigen Geschäftsjahr umfassende Kostenoptimierungs- und Effizienzprogramme initiiert. Diese Programme konnten bereits im 1. Quartal 2023/24 einen höheren Beitrag leisten als ursprünglich geplant. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022/23 werden für die folgenden zwei Jahre Kosteneinsparungen von in Summe 440 Mio. € erwartet.
Wechselkursschwankungen beim US-Dollar und Chinesischen Renminbi hatten einen positiven Einfluss auf die Ergebnisentwicklung in Höhe von 15 Mio. €. Zusätzlich zur geringeren Nachfrage wirkten sich auch Anlaufkosten in Kulim, Malaysia, und Leoben, Österreich, negativ auf das Ergebnis aus. Bereinigt um die Anlaufkosten betrug das EBITDA 92 Mio. € (VJ: 145 Mio. €), was einem Rückgang von 36 % entspricht.
Die EBITDA-Marge lag bei 20,7 % (um Anlaufkosten bereinigte EBITDA-Marge: 25,5 %) und damit unter dem Vorjahresniveau von 27,3 % (um Anlaufkosten bereinigte EBITDA-Marge: 28,8 %). Die Abschreibungen erhöhten sich aufgrund von Anlagenzugängen und Technologie-Upgrades im Vergleich zum Vorjahr um 2 Mio. € auf 66 Mio. € (18 % vom Umsatz). Das EBIT fiel von 73 Mio. € auf 8 Mio. €. Die EBIT-Marge lag bei 2,3 % (VJ: 14,5 %). Das Finanzergebnis reduzierte sich vor allem durch eine Veränderung der Fremdwährungseffekte auf den Zahlungsmittelbestand von 34 Mio. € im Vorjahr auf aktuell -5 Mio. €. Das Konzernergebnis reduzierte sich von 96 Mio. € auf -2 Mio. €. Dies führte beim Ergebnis pro Aktie zu einem Rückgang um 2,53 € von 2,35 € auf -0,18 €.
Die Vermögens- und Finanzlage zum 30. Juni 2023 ist weiterhin von der Investitions- und damit einhergehenden Finanzierungstätigkeit geprägt. Die Bilanzsumme reduzierte sich trotz Anlagenzugängen aufgrund der Rückführung von Finanzierungen gegenüber dem Bilanzstichtag 31. März 2023 um 4 % auf 4.004 Mio. €. Durch das hohe Investitionsvolumen und aufgrund von negativen Wechselkurseffekten im ‚Sonstigen Ergebnis‘ (OCI, other comprehensive income) verringerte sich die Eigenkapitalquote um 2,2 Prozentpunkte auf 25,6 %.
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten reduzierte sich auf 630 Mio. € (31. März 2023: 792 Mio. €). Zusätzlich verfügt AT&S über 728 Mio. € an nicht genutzten Kreditlinien zur Sicherstellung der Finanzierung des künftigen Investitionsprogramms und kurzfristig fälliger Rückzahlungen.
Kennzahlen
1) Bereinigt um Anlaufkosten 2) Inkl. Leihpersonal, Durchschnitt. Zum Stichtag 30. Juni 2023: 14.165
Ausblick 2023/24 Im Geschäftsjahr 2023/24 wird AT&S, abhängig von der Marktentwicklung, die Investitionsvorhaben in Kulim und den Ausbau des Standorts Leoben weiter vorantreiben sowie Technologie-Upgrades an anderen Standorten durchführen. Angesichts des äußerst volatilen Umfelds werden die laufenden Investitionsprojekte kurzzyklisch überprüft und bei Bedarf den jeweils aktuellen Gegebenheiten angepasst.
Für die Segmente von AT&S gestalten sich die Erwartungen derzeit wie folgt: In den Märkten für IC-Substrate wird 2023 für Notebooks eine geringere Nachfrage als 2022 erwartet. Durch hohe Lagerbestände wurde der negative Effekt auf die Zuliefererkette noch verstärkt. Dies hat laut aktuellen Prognosen insbesondere das abgeschlossene 1. Quartal 2023/24 (also 2. Kalenderquartal 2023) betroffen, gegen Ende des Kalenderjahres wird eine leichte Erholung der Bedarfe erwartet. Dennoch wird das Vorjahresniveau erst am Ende des Jahres 2024 wieder erreicht werden. Bei Servern wird die Nachfrage nach IC-Substraten mittelfristig vom Technologiewandel hin zu Heterogeneous Integration[1] profitieren.
Im Bereich der mobilen Endgeräte bleiben der Mobilfunkstandard 5G sowie auch das Geschäft mit Modulleiterplatten positive Treiber. Bei Automotive hat sich die Halbleiterknappheit entspannt und der Wachstumstrend aufgrund des weiter steigenden Elektronikanteils je Fahrzeug verstärkt sich. Bei Industrial und Medical wird dieses Jahr für den Markt mit Stagnation oder gar einem Rückgang gerechnet.
Im Rahmen der strategischen Projekte plant das Management für das Geschäftsjahr 2023/24 – in Abhängigkeit vom Marktumfeld und den Projektfortschritten – Investitionen in Höhe von bis zu 800 Mio. €. Für Basisinvestitionen werden rund 100 Mio. € veranschlagt. Aus dem Investitionsbudget für das Geschäftsjahr 2022/23 haben sich geplante Investitionen in Höhe von rund 200 Mio. € in das Geschäftsjahr 2023/24 verschoben. In Summe ergibt sich daraus derzeit ein geplantes Investitionsvolumen von bis zu 1,1 Mrd. €.
AT&S erwartet, dass sich die Eintrübung des Marktumfelds aus dem zweiten Halbjahr 2022/23, zunächst fortsetzt. Hohe Inflationsraten, steigende Zinsen, Rezessionsrisiken sowie geopolitische Entwicklungen stellen weiterhin zusätzliche Unsicherheitsfaktoren für die Endmärkte dar.
In diesem herausfordernden Umfeld erwartet AT&S im Jahresverlauf eine schrittweise Verbesserung des Umsatzes was zu einem Jahresumsatz zwischen 1,7 und 1,9 Mrd. € führen wird. Exklusive der Effekte aus dem Anlauf der neuen Produktionskapazitäten in Kulim und Leoben in Höhe von rund 100 Mio. € wird die bereinigte EBITDA-Marge voraussichtlich zwischen 25 und 29 % liegen.
Ausblick 2026/27 Die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Kulim und der Ausbau des Standorts in Leoben entwickeln sich trotz der aktuell herausfordernden Weltwirtschaftslage weiterhin positiv. Das Management ist überzeugt, dass die großen Trends – Digitalisierung und Elektrifizierung – intakt sind. Somit geht AT&S davon aus, dass im Geschäftsjahr 2026/27 ein Umsatz von rund 3,5 Mrd. € erzielt wird, und erwartet eine EBITDA-Marge von 27 bis 32 %. Das Management beobachtet die derzeit angespannte geopolitische Lage mit höchster Aufmerksamkeit, um jederzeit auf Entwicklungen reagieren und strategische Anpassungen vornehmen zu können. Mit den 2021 beschlossenen Projekten in Kulim und Leoben bewies das Unternehmen Weitsicht und setzte einen entscheidenden Schritt in Richtung Diversifizierung seiner Wertschöpfungsstruktur.
AT & S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft – Advanced Technologies & Solutions AT&S ist ein weltweit führender Hersteller von hochwertigen Leiterplatten und IC-Substraten. AT&S industrialisiert zukunftsweisende Technologien für die Kerngeschäfte IC-Substrate, Mobile Endgeräte, Automotive & Aerospace, Industrial und Medical. AT&S verfügt über eine globale Präsenz mit Produktionsstandorten in Österreich (Leoben, Fehring) sowie Werken in Indien (Nanjangud), China (Shanghai, Chongqing) und Korea (Ansan nahe Seoul). Eine neue High-End-Produktionsstätte für IC-Substrate wird derzeit in Kulim, Malaysia, errichtet. Und in Leoben wird ein europäisches Kompetenzzentrum mit angeschlossener Serienproduktion für IC-Substrate-Technologien gebaut. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 14.000 Mitarbeiter:innen. Weitere Infos auch unter www.ats.net
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AT & S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft Fabriksgasse 13 [1] Bei Heterogeneous Integration werden die verschiedenen Funktionalitäten eines einzelnen Mikrochips in sogenannte Chiplets aufgeteilt, was sowohl die Kosten reduziert als auch die Leistung erhöht. Allerdings werden dafür deutlich größere und komplexere IC-Substrate benötigt, die die Verbindung zwischen den einzelnen Chiplets gewährleisten.
01.08.2023 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS Group AG. www.eqs.com |
Sprache: | Deutsch |
Unternehmen: | AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG |
Fabriksgasse 13 | |
8700 Leoben | |
Österreich | |
Telefon: | +43 (1) 3842200-0 |
E-Mail: | ir@ats.net |
Internet: | www.ats.net |
ISIN: | AT0000969985, AT0000A09S02 |
WKN: | 922230 |
Indizes: | ATX |
Börsen: | Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, München, Stuttgart, Tradegate Exchange; Wiener Börse (Amtlicher Handel) |
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1692497 01.08.2023 CET/CEST
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