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Österreichische Post AG · ISIN: AT0000APOST4 · EQS - Unternehmens-News (19 Veröffentlichungen)
Relevanz: Österreich · Primärmarkt: Österreich · EQS NID: 1628123
12 Mai 2023 07:30AM

Österreichische Post AG: Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal über Vorjahr


EQS-News: Österreichische Post AG / Schlagwort(e): Zwischenbericht
Österreichische Post AG: Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal über Vorjahr

12.05.2023 / 07:30 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.


ÖSTERREICHISCHE POST Q1 2023:
Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal über Vorjahr

 

Umsatzwachstum in allen Divisionen

  •     Umsatzerlöse +10,5 % auf 664,7 Mio EUR
  •     Brief & Werbepost +3,3 % auf 308,6 Mio EUR
  •     Paket & Logistik +15,5 % auf 327,1 Mio EUR (+4,6 % exklusive Paket Türkei)
  •     Filiale & Bank +41,8 % auf 37,5 Mio EUR

Ergebnis über Vorjahr

  •     EBITDA +17,1 % auf 95,1 Mio EUR
  •     EBIT +18,7 % auf 47,0 Mio EUR
  •     Ergebnis je Aktie von 0,46 EUR auf Vorjahresniveau

Cashflow und Bilanz

  • Operativer Free Cashflow von 75,1 Mio EUR
  • Bilanzsumme inklusive bank99 bei 5,4 Mrd EUR
  • Stabile Eigenkapital-Position von 739,7 Mio EUR

Ausblick 2023

  • Wachstum Konzernumsatz im mittleren einstelligen Bereich angepeilt
  • Ziel bleibt weiterhin ein Ergebnis (EBIT) etwa am Niveau des Vorjahres

 

Das erste Quartal 2023 war für die Österreichische Post weiter von den makroökonomischen Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres geprägt. Die gegenwärtige Inflation manifestiert sich in höheren Kosten für Energie und zugekaufte Leistungen, aber zunehmend auch in steigenden Personalaufwendungen. Das Unternehmen ist daher gefordert, mit umsatz- als auch kostenseitigen Maßnahmen entgegenzuwirken.

„Vor dem Hintergrund der steigenden Kosten ist das erste Quartal des Jahres mit einem Umsatz- und Ergebnisplus sehr gut verlaufen“, so Generaldirektor Georg Pölzl. „Insbesondere unsere Division Filiale und Bank profitiert vom gestiegenen Zinsumfeld und konnte sich sowohl im Umsatz als auch Ergebnis signifikant verbessern“, so Georg Pölzl weiter. Die Umsatzerlöse des Konzerns sind im ersten Quartal 2023 um 10,5 % auf 664,7 Mio EUR gestiegen und zeigten Verbesserungen in allen Divisionen: Die Umsatzerlöse in der Division Brief & Werbepost betrugen 308,6 Mio EUR (+3,3 %) und waren geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens und dem rückläufigen Werbegeschäft, aber auch positiv beeinflusst von den Brief-Tarifanpassungen des Vorjahres. Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete Umsatzerlöse von 327,1 Mio EUR (+15,5 %; +4,6 % exklusive Paket Türkei) mit einem sehr positiven Paketgeschäft in allen Regionen. Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank erreichten 37,5 Mio EUR (+41,8 %), die Entwicklung der Zinslandschaft der letzten Monate trug positiv zum Divisionsumsatz bei.

Auch das Ergebnis zeigte sich im ersten Quartal verbessert: Das EBITDA erhöhte sich um 17,1 % auf 95,1 Mio EUR und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 18,7 % auf 47,0 Mio EUR. Hervorzuheben ist die Ergebnisverbesserung in der Division Filiale & Bank um 11,6 Mio EUR auf einen nunmehr leicht positiven Betrag von 0,9 Mio EUR. Dadurch konnte der leichte Rückgang in der Division Brief und Werbepost (–0,3 % auf 41,0 Mio EUR) und Paket und Logistik (–4,4 % auf 16,7 Mio EUR) mehr als ausgeglichen werden. Das Periodenergebnis der Österreichischen Post lag in der Berichtsperiode bei 32,0 Mio EUR nach 30,5 Mio EUR im Vorjahr (+4,9 %). Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie für das erste Quartal 2023 von 0,46 EUR.

Für das Gesamtjahr 2023 ist mit einem Kostenauftrieb zu rechnen und ab Mitte des Jahres mit erhöhten Aufwendungen durch kollektivvertragliche Gehaltsanpassungen in Österreich. Darüber hinaus zeigt sich eine verringerte Prognostizierbarkeit der konjunkturellen Entwicklung und des Kaufverhaltens der Konsument*innen. Die Österreichische Post ist dennoch bemüht, die Umsatzerlöse in allen Divisionen zu halten oder auszubauen. Es wird ein Wachstum im Konzernumsatz im mittleren einstelligen Bereich angepeilt. In der Division Brief & Werbepost wird ein leicht rückläufiger Umsatz prognostiziert. Der Basistrend einer reduzierten Mengenentwicklung bleibt weiter bestehen, ein adaptiertes zeitgemäßes Preis-Leistungs-Angebot soll die Verfügbarkeit und die verlässliche Zustellqualität auf hohem Niveau gewährleisten und gestiegene Kosten abbilden. In der Division Paket & Logistik ist mit einem Wachstum im oberen einstelligen Bereich zu rechnen. Der Anstieg wird jedoch stark von der Wechselkursentwicklung der türkischen Lira abhängen, aber auch vom Konsumverhalten im inflationären Umfeld. Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank werden 2023 begünstigt und durch das verbesserte Zinsumfeld deutlich steigen.

In der Ergebnisentwicklung peilt die Österreichische Post für 2023 weiterhin ein EBIT in etwa am Niveau des Vorjahres an. Nach einem guten Start im ersten Quartal ist im diesjährigen Jahresverlauf mit höheren Kosten ab dem dritten Quartal zu rechnen.

Neben Umsatzrealisierung und Kostendisziplin hat 2023 auch das vorgesehene Investitionsprogramm hohe Priorität. Dabei geht es primär um die Finalisierung der Kapazitätserweiterung für Paketlogistik in Österreich und dem Ausbau des nachhaltigen Fuhrparks in Richtung E-Mobilität. In Summe sind Investitionen in der Größenordnung von 160 Mio EUR bis 180 Mio EUR zur Sicherung von Nachhaltigkeit und Wachstum zu erwarten.

 

 

KENNZAHLEN

      Veränderung
Mio EUR Q1 2022 Q1 2023 % Mio EUR
         
Umsatzerlöse 601,4 664,7 10,5 % 63,3
Brief & Werbepost 298,9 308,6 3,3 % 9,7
Paket & Logistik 283,1 327,1 15,5 % 44,0
Filiale & Bank 26,4 37,5 41,8 % 11,1
Corporate/Konsolidierung –7,0 –8,5 –21,1 % –1,5
Sonstige betriebliche Erträge 28,4 18,6 –34,5 % –9,8
Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen –175,6 –197,6 –12,5 % –22,0
Aufwand für Finanzdienstleistungen –3,2 –1,9 40,0 % 1,3
Personalaufwand –288,0 –299,8 –4,1 % –11,8
Sonstige betriebliche Aufwendungen –81,9 –91,3 –11,5 % –9,4
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen 0,2 0,1 –62,8 % –0,1
Gewinn aus der Nettoposition monetärer Posten 0,0 2,4 >100 % 2,4
EBITDA 81,2 95,1 17,1 % 13,9
Abschreibungen –41,6 –48,1 –15,6 % –6,5
EBIT 39,6 47,0 18,7 % 7,4
Brief & Werbepost 41,1 41,0 –0,3 % –0,1
Paket & Logistik 17,4 16,7 –4,4 % –0,8
Filiale & Bank –10,7 0,9 >100 % 11,6
Corporate/Konsolidierung1 –8,2 –11,5 –40,3 % –3,3
Finanzergebnis 1,1 –3,4 <-100 % –4,5
Ergebnis vor Ertragsteuern 40,7 43,6 7,2 % 2,9
Ertragsteuern –10,2 –11,6 –14,0 % –1,4
Periodenergebnis 30,5 32,0 4,9 % 1,5
Ergebnis je Aktie (EUR)2 0,46 0,46 0,4 % 0,00
         
Cashflow aus dem Ergebnis 77,9 79,8 2,4 % 1,9
Cashflow aus Geschäftstätigkeit –20,6 –50,9 <–100 % –30,3
CAPEX 23,6 24,1 2,2 % 0,5
Free Cashflow –38,4 –106,8 <–100 % –68,4
Operativer Free Cashflow3 72,1 75,1 4,1 % 3,0

1 Umfasst auch das konzerninterne Umlageverfahren
2 Unverwässertes Ergebnis je Aktie, bezogen auf 67.552.638 Stück Aktien
3 Free Cashflow vor Akquisitionen/Wertpapieren/Geldmarktveranlagungen, Growth CAPEX und Core Banking Assets

     

Wien, am 12. Mai 2023



AUSZÜGE AUS DEM KONZERNLAGEBERICHT Q1 2023

UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL

Die Umsatzerlöse des Österreichischen Post-Konzerns erhöhten sich im ersten Quartal 2023 um 10,5 % auf 664,7 Mio EUR. In allen operativen Divisionen wurde in den ersten drei Monaten ein Anstieg verzeichnet: In der Division Brief & Werbepost erhöhten sich die Umsatzerlöse um 3,3 %, in der Division Paket & Logistik um 15,5 % und in der Division Filiale & Bank um 41,8 %.

Der Anteil der Division Brief & Werbepost am Umsatz der Österreichischen Post betrug im ersten Quartal 2023 45,8 %. Der Divisionsumsatz ist geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens durch die elektronische Substitution, aber auch positiv beeinflusst von den Tarifanpassungen des Vorjahres. Darüber hinaus ist ein generell rückläufiges Werbegeschäft feststellbar, das derzeit unter besonderem Kostendruck steht.
Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Anteil von 48,6 % am Konzernumsatz. Das Paketgeschäft entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv. Lediglich der Bereich Logistics Solutions zeigte einen Rückgang der Umsatzerlöse, bedingt durch den Wegfall pandemiebedingter Sonderlogistikleistungen der Vorjahre.
Die Division Filiale & Bank erreichte im ersten Quartal 2023 einen Anteil am Umsatz von 5,6 % mit Umsatzerlösen von 37,5 Mio EUR (+41,8 %). Die Entwicklung der Zinslandschaft der letzten Monate trug positiv zum Divisionsumsatz bei.

Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von 308,6 Mio EUR stammte im ersten Quartal 2023 zu 64,2 % aus dem Bereich Briefpost & Business Solutions, zu 25,7 % aus Werbepost und zu 10,1 % aus Medienpost.
Im Bereich Briefpost & Business Solutions lag der Umsatz mit 198,2 Mio EUR im ersten Quartal 2023 um 5,6 % über dem Niveau des Vorjahres. Im Volumen zeigte sich weiterhin eine rückläufige Mengenentwicklung infolge der Substitution von Briefen durch elektronische Kommunikationsformen. Die klassischen Briefvolumen in Österreich haben sich im ersten Quartal 2023 um 4 % reduziert. Positiv wirkten die Tarifanpassungen des Vorjahres. Der Inflationsdruck bei allen Kostenarten führte zu Anpassungen in der Produkt- und Preisstruktur sowie zu notwendigen Effizienzsteigerungen der internen Abläufe. Die internationale Briefpost zeigte bei rückläufigen Volumen Stabilität im Umsatz, der Bereich Business Solutions entwickelte sich positiv.
Die Umsatzerlöse der Werbepost verringerten sich im ersten Quartal 2023 um 2,8 % auf 79,2 Mio EUR. Das aktuell zurückhaltende Werbeverhalten konnte durch Anpassungen in der Preisstruktur teilweise kompensiert werden. Der Druck im Werbemarkt beruht auch auf gestiegenen Energie- und Papierpreisen dieser Produkte.
Der Umsatz mit Medienpost, also der Zustellung von Zeitungen und Magazinen, erhöhte sich im Periodenvergleich um 4,9 % auf 31,2 Mio EUR. Dieser Anstieg ist überwiegend auf Anpassungen in der Produkt- und Preisstruktur zurückzuführen.

Der Umsatz der Division Paket & Logistik erhöhte sich im ersten Quartal 2023 um 15,5 % auf 327,1 Mio EUR. Das Paketgeschäft entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv.
Der Bereich Paket Österreich generierte im Berichtszeitraum einen Umsatzanstieg von 8,3 % auf 185,0 Mio EUR. Auch die Mengen zeigten, nach einer Konsolidierung der Paketvolumen im Vorjahr, einen positiven Trend von 5 %.
Die Umsatzerlöse in der Türkei (Paket Türkei) steigerten sich um 65,9 % auf 83,6 Mio EUR im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2022. Dieses hohe Wachstum ist einerseits auf steigende Volumen (+8 %) und andererseits auf die Inflation in der Türkei zurückzuführen.
Das Paketgeschäft in Südost- und Osteuropa (Paket CEE/SEE) zeigt weiterhin positive Zuwachsraten und stieg in den ersten drei Monaten 2023 um 2,3 % auf 43,4 Mio EUR.
Der Bereich Logistics Solutions (inkl. Konsolidierung) fiel in der aktuellen Berichtsperiode um 22,4 % auf 15,1 Mio EUR, bedingt durch den Wegfall pandemiebedingter Sonderlogistikleistungen der Vorjahre.

Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank verbesserten sich im ersten Quartal 2023 um 41,8 % von 26,4 Mio EUR auf 37,5 Mio EUR. Die Erträge aus Finanzdienstleistungen erhöhten sich von 17,4 Mio EUR auf 27,6 Mio EUR in der aktuellen Berichtsperiode. Ausschlaggebend dafür ist das nunmehr verbesserte Zinsumfeld in Europa. Die Filialdienstleistungen stiegen im ersten Quartal 2023 um 9,7 % auf 9,9 Mio EUR.

 

ERGEBNISENTWICKLUNG

Bezogen auf die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind die größten Aufwandspositionen der Personalaufwand (45,1 %), der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen (29,7 %) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen (13,7 %). Weiters entfielen 7,2 % auf Abschreibungen und 0,3 % auf Aufwendungen für Finanzdienstleistungen.

Der Personalaufwand belief sich im ersten Quartal 2023 auf 299,8 Mio EUR, dies entspricht einem Anstieg von 4,1 % bzw. 11,8 Mio EUR. Die Veränderung resultiert aus der kollektivvertraglichen Gehaltsanpassung im operativen Personalaufwand. Der Österreichische Post-Konzern beschäftigte in den ersten drei Monaten 2023 durchschnittlich 27.095 Mitarbeiter*innen (Vollzeitkräfte), während in der Vorjahresperiode durchschnittlich 27.239 Mitarbeiter*innen tätig waren (–0,5 %). Die nicht-operativen Personalaufwendungen betreffen Abfertigungen und Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter*innen zurückzuführen sind. Im ersten Quartal 2023 sind keine signifikanten Aufwendungen angefallen.

Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen erhöhte sich um 12,5 % auf 197,6 Mio EUR. Erhöhend wirkten Treibstoff- und Energiekosten sowie auch Transporte durch externe Dienstleister.

Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich im ersten Quartal 2023 um 34,5 % auf 18,6 Mio EUR. Diese Entwicklung ist auf den Wegfall von COVID-19 Rückvergütungen im Vorjahr zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 11,5 % auf 91,3 Mio EUR. Steigerung waren im Besonderen im Bereich der IT-Dienstleistungen und der Instandhaltung zu bemerken.

Das EBITDA lag im ersten Quartal 2023 mit 95,1 Mio EUR um 17,1 % über dem Niveau des Vorjahres von 81,2 Mio EUR, das entspricht einer EBITDA-Marge von 14,3 %. Die Abschreibungen lagen in den ersten drei Monaten 2023 mit 48,1 Mio EUR um 15,6 % bzw. 6,5 Mio EUR über dem Vorjahr. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf erfolgte Investitionen in neue Standorte für die Paket-Logistikinfrastruktur zurückzuführen. Für die türkischen Tochtergesellschaften ist der Bilanzierungsstandard IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) anzuwenden. Dementsprechend wurden alle Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie die nicht-monetären Posten anhand des allgemeinen Preisindexes angepasst (siehe Geschäftsbericht 2022, Konzernabschuss, Punkt 3.3). Der Gewinn bzw. Verlust aus der Nettoposition monetärer Posten ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als eigener Posten dargestellt. Im ersten Quartal 2023 betrug der Gewinn aus der Nettoposition monetärer Posten 2,4 Mio EUR. Das EBIT erreichte 47,0 Mio EUR im ersten Quartal 2023 nach 39,6 Mio EUR im Vorjahr. Die EBIT-Marge betrug 7,1 %.

Das Finanzergebnis des Konzerns betrug minus 3,4 Mio EUR nach 1,1 Mio EUR im Vorjahr. Somit ergab sich, nach Abzug der Ertragssteuern von 11,6 Mio EUR, ein Periodenergebnis für die ersten drei Monate 2023 von 32,0 Mio EUR nach 30,5 Mio EUR im ersten Quartal des Vorjahres. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug unverändert zum Vorjahr 0,46 EUR.

 

ERGEBNIS NACH DIVISIONEN

Nach Divisionen betrachtet verzeichnete die Division Brief & Werbepost in den ersten drei Monaten 2023 ein EBIT von 41,0 Mio EUR nach 41,1 Mio EUR im Vorjahr (–0,3 %). Diese Stabilität in der aktuellen Berichtsperiode resultierte aus der Kombination aus Volumenrückgängen, Tarifeffekten, aber auch durch den Fokus auf effiziente Arbeitsprozesse.

Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT von 16,7 Mio EUR im ersten Quartal 2023 nach 17,4 Mio EUR in der Vorjahresperiode (–4,4 %). Positiv entwickelte sich das Paketgeschäft in Österreich und in der Türkei, während es bei einigen Gesellschaften in Südost- und Osteuropa zu reduzierten Ergebnissen gekommen ist. Auch der Wegfall von pandemiebedingten Sonderlogistikleistungen hatte negative Effekte auf das Divisionsergebnis.

Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von 0,9 Mio EUR im ersten Quartal 2023 nach minus  10,7 Mio EUR im Jahr zuvor und zeigte somit eine Ergebnisverbesserung von 11,6 Mio EUR. Wesentlich dazu beigetragen hat die positive Entwicklung im Finanzdienstleistungsgeschäft, basierend auf dem erhöhten Zinsüberschuss.

Das EBIT der Division Corporate (inkl. Konsolidierung und konzerninternes Umlageverfahren) veränderte sich von minus 8,2 Mio EUR auf minus 11,5 Mio EUR. Die Division Corporate erbringt nicht-operative Dienstleistungen, wie sie typischerweise für Zwecke der Verwaltung und Steuerung eines Konzerns erbracht werden. Diese Tätigkeiten umfassen neben den klassischen Governance-Aufgaben die Verwaltung und Entwicklung der nicht-betriebsnotwendigen Immobilien, die Verwaltung wesentlicher Finanzbeteiligungen, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie die Administration des Post-Arbeitsmarkts.


CASHFLOW UND BILANZ

Der Cashflow aus dem Ergebnis erreichte im ersten Quartal 2023 79,8 Mio EUR nach 77,9 Mio EUR im ersten Quartal 2022 (+2,4 %). Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit betrug in der Berichtsperiode minus 50,9 Mio EUR im Vergleich zum Vorjahreswert von minus 20,6 Mio EUR. Hier sind als größte Effekte die Veränderungen der Core Banking Assets der bank99 in Höhe von minus 138,4 Mio EUR zu nennen, die im Vergleichszeitraum des Vorjahres minus 104,2 Mio EUR betrugen. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit exklusive Core Banking Assets belief sich im ersten Quartal 2023 auf 87,5 Mio EUR. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich in den ersten drei Monaten 2023 auf minus 56,0 Mio EUR nach minus 17,8 Mio EUR in der Vorjahresperiode. Die Österreichische Post setzt auf die Kennzahl des Operativen Free Cashflows, um damit die Finanzkraft des operativen Geschäfts zu betrachten und daraus die Dividende des Geschäftsjahres abzudecken. Der Operative Free Cashflow belief sich ohne Berücksichtigung der Veränderung der Core Banking Assets in der aktuellen Berichtsperiode auf 75,1 Mio EUR im Vergleich zu 72,1 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erreichte in den ersten drei Monaten 2023 minus 30,1 Mio EUR nach minus 85,2 Mio EUR im Vorjahr.

Die Österreichische Post setzt auf eine solide Bilanz- und Finanzierungsstruktur. Die Bilanzsumme lag per 31. März 2023 bei 5.376,0 Mio EUR. Aktivseitig bildeten Sachanlagen in der Höhe von 1.339,0 Mio EUR bildeten eine der größten Bilanzpositionen und inkludierten Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen von 417,8 Mio EUR. Zudem gab es immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben, die per 31. März 2023 mit 160,8 Mio EUR ausgewiesen sind. In der Bilanz sind Forderungen in Höhe von 403,0 Mio EUR ausgewiesen, die anderen finanziellen Vermögenswerte lagen zum 31. März 2023 bei 91,7 Mio EUR. Die finanziellen Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen betrugen per Ende des ersten Quartals 2023 3.057,2 Mio EUR und resultieren im Wesentlichen aus der Geschäftstätigkeit der bank99.
Auf der Passivseite der Bilanz lag das Eigenkapital des Österreichischen Post-Konzerns zum 31. März 2023 bei 739,7 Mio EUR (Eigenkapitalquote von 13,8 %). Die proforma Eigenkapitalquote (bank99 nach der Equity-Methode berücksichtigt) betrug per Ende März 2023 30 %. Die Rückstellungen lagen mit Ende der Berichtsperiode bei 631,6 Mio EUR, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstiges betrugen 519,2 Mio EUR. Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in Höhe von 2.901,1 Mio EUR resultieren aus der Geschäftstätigkeit der bank99 (Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der Kund*innen der bank99).

 

AUSBLICK 2023

Das wirtschaftliche Umfeld in Europa wird 2023 weiter von den makroökonomischen Parametern geprägt sein, die auch das Geschäft im Vorjahr beeinflusst hatten. Allen voran die sich verfestigende Inflation durch einsetzende Lohn-Preis-Effekte. Aber auch durch Energiekosten, die aktuell auf einem höheren Niveau als vor den Kriegshandlungen in der Ukraine liegen. Der Kostenauftrieb bei Personalkosten etwa wird in Österreich ab Juli 2023 zu signifikant höheren kollektivvertraglichen Löhnen und Gehältern führen. Es ist daher notwendig, nicht vermeidbare Kostensteigerungen so gut wie möglich in der Produkt- und Preisgestaltung zu berücksichtigen.

Umsatzwachstum 2023
Wie alle Unternehmen ist auch die Österreichische Post gefordert, diesen herausfordernden Rahmenbedingungen sowohl umsatz- als auch kostenseitig zu begegnen. Der Inflationsdruck bei Personalkosten wird zu Preisanpassungen in allen Bereichen sowie zu notwendigen Effizienzsteigerungen der internen Abläufe führen. Das Unternehmen ist bemüht, die Umsatzerlöse in allen Bereichen zu halten oder auszubauen. Basierend auf dem Konzernumsatz 2022 von 2,5 Mrd EUR wird ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich angepeilt.
In der Division Brief & Werbepost wird für 2023 ein leicht rückläufiger Umsatz prognostiziert. Der Basistrend der Mengenentwicklung bei klassischen Briefen wird weiterhin in der Größenordnung von ca. 5 % p.a. rückläufig bleiben. Auch die Volumen der Werbe- und Medienpost stehen unter Druck. Erhöhte Gas- und Papierpreise belasten die Kostenstruktur vieler Kund*innen. Dem Anstieg bei externen Energie- und Transportkosten, aber auch internen Personalaufwendungen begegnet die Österreichische Post mit Effizienz- und Portfolioverbesserungen. Ziel ist es, noch im Jahr 2023 eine adaptierte Produkt- und Preisstruktur in der Briefpost einzuführen. Ein zeitgemäßes Preis-Leistungs-Angebot soll die Verfügbarkeit und die verlässliche Zustellqualität auf hohem Niveau gewährleisten und auch gestiegene Kosten abbilden.
In der Division Paket & Logistik sollte nach dem leichten Rückgang im Geschäftsjahr 2022 wieder mit einem Wachstum zu rechnen sein. Unter der Voraussetzung eines stabilen konjunkturellen Umfelds in den Ländern, in denen die Österreichische Post aktiv ist, ist ein Umsatzwachstum im oberen einstelligen Bereich zu erwarten. Das Wachstum wird stark von der Wechselkursentwicklung der türkischen Lira abhängen. Planungsunsicherheiten ergeben sich drüber hinaus auch durch das schwer prognostizierbare Konsumverhalten im inflationären Umfeld.
Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank werden 2023 deutlich steigen. Das verbesserte Zinsumfeld begünstigt das Geschäftsmodell klassischer Retail-Banken. Ziel der bank99 ist es, 2023 das Finanzdienstleistungsgeschäft weiter auszubauen und die IT-Integration voranzutreiben. Damit soll die Basis für einen Break-even der bank99 im Jahr 2024 geschaffen werden.

Konzernergebnis 2023
In Summe bleiben die Rahmenbedingungen auf das Konzernergebnis 2023 herausfordernd. Die Inflation wird einen stetigen Kostenauftrieb verursachen, bei Personalkosten wird dies insbesondere im zweiten Halbjahr 2023 sichtbar sein. Diese kostenseitigen Steigerungen gilt es, in der Produkt- und Preisgestaltung so gut wie möglich umzusetzen. Die Saisonalität wird somit etwas anders verlaufen, als dies noch im Vorjahr der Fall war. Nach einem guten Start im ersten Quartal ist heuer mit höheren Kosten ab dem dritten Quartal zu rechnen. Das angepeilte Ziel der Österreichischen Post für 2023 ist es aber weiterhin, ein Ergebnis (EBIT) etwa am Niveau des Vorjahres zu erreichen.

Investitionsprogramm 2023
Die Österreichische Post wird auch weiterhin Wachstum und Dividendenstärke vereinen. Das Investitionsprogramm besteht primär aus der Finalisierung der Kapazitätserweiterung für die Paketlogistik in Österreich auf eine Sortierleistung von nahezu 140.000 Paketen pro Stunde. Weiters soll der Ausbau des nachhaltigen Fuhrparks in Richtung E-Mobilität weiter voranschreiten. Basis der Investitionstätigkeit 2023 sind Instandhaltungsmaßnahmen (Maintenance CAPEX) in Österreich, Südost- und Osteuropa sowie der Türkei in der Größenordnung von ca. 100 Mio EUR. Darüber hinaus sind Wachstumsinvestitionen von 60 Mio EUR bis 80 Mio EUR in Österreich (Growth CAPEX) vorgesehen.


 

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Tel.: +43 (0) 57767-32010
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