Baloise Holding AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis Basel, 20. September 2023.
Semesterabschluss in Kürze
Die Berichterstattung erfolgt erstmalig gemäss den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und 9 und auf Basis eines Restatements für die Zahlen des Semesterabschlusses 2022.
Kennzahlen per 30. Juni 2023 im Überblick
Aktionärsgewinn und Prämienvolumen solide im Bereich des Vorjahrs Der Aktionärsgewinn liegt zum 1. Semester 2023 leicht unter jenem der Vergleichsperiode bei CHF 205.7 Mio. (1. Semester 2022: CHF 214.7 Mio.). Der Rückgang ist hauptsächlich getrieben durch tiefere Gewinne im Lebengeschäft, die aus einer geringeren Auflösung der vertraglichen Servicemarge (CSM) resultierten, sowie durch höhere Kosten und negative Währungseffekte. Diese Einflüsse spiegeln sich auch im Gewinn vor Finanzierungskosten und Steuern (EBIT) der Gruppe wider, der mit CHF 267.2 Mio. um 10.1% tiefer ausfällt als in der Vorperiode (1. Semester 2022: CHF 297.4 Mio.). Das Prämienvolumen der Gruppe liegt mit CHF 4’910.4 Mio. um 1.8% tiefer als im Vorjahr (1. Semester 2022: CHF 4’999.5 Mio.), wobei die anhaltende Umverteilung in der beruflichen Vorsorge des traditionellen Lebengeschäfts hin zu teilautonomen Lösungen für den Rückgang verantwortlich ist. Kompensiert wird dieser Trend durch gutes Wachstum im Nichtlebengeschäft. Zusammen mit den Prämien mit Anlagecharakter (gemäss IFRS 9), ergibt sich ein Geschäftsvolumen der Gruppe für das 1. Semester 2023 von CHF 5'339.9 Mio. Dies ist ein leichter Rückgang um 1.5% gegenüber dem Vorjahr (1. Semester 2022: CHF 5'418.4 Mio.). Währungsbereinigt erzielten wir ein leichtes Wachstum von 0.6%. Elementarschadenarmes Nichtlebengeschäft trotzt Inflation und überzeugt mit gutem, profitablem Wachstum Die anhaltende Inflation in Europa stellt eine Herausforderung für unser Nichtlebengeschäft dar. Zudem wirkt sich ein verstärktes Aufkommen von Grossschäden in der Berichtsperiode, insbesondere in Belgien und Deutschland, negativ auf den Erfolg dieses Segments aus. Dennoch können wir im 1. Semester einen soliden Zahlenkranz für dieses Geschäft präsentieren. Wir sind in allen Geschäftseinheiten gewachsen und steigerten die gezeichneten Bruttoprämien in CHF um 1.9% auf CHF 2'632.5 Mio. In Lokalwährung ist das Wachstum mit 4.7% deutlich stärker ausgefallen. Im Hinblick auf das Wachstum in Lokalwährung überzeugte Baloise insbesondere in Luxemburg mit 9.7% auf CHF 91.2 Mio. sowie in Belgien und Deutschland mit einem Wachstum von 6.9% auf CHF 877.4 Mio. bzw. 6.8% auf CHF 522.1 Mio. Den grössten absoluten Beitrag zum Prämienvolumen des Nichtlebengeschäfts leistet Baloise in der Schweiz mit einem guten Wachstum von 1.8% auf CHF 1’106.6 Mio. Die hohe Profitabilität im Nichtlebengeschäft zeigt der um 1.7 Prozentpunkte verbesserte Schaden-Kosten-Satz von 87.3%, der auf das sorgfältige und konsequente Underwriting zurückzuführen ist und in der Berichtsperiode zudem von höheren Diskontierungseffekten sowie geringeren Belastungen durch Elementarereignisse profitierte. Trotz höherer, der Versicherungstechnik nicht anrechenbarer Kosten (non attributable costs), übersetzt sich der Zugewinn an Prämien in einen gegenüber dem Vorjahr höheren Gewinn vor Finanzierungskosten und Steuern (EBIT) des Nichtlebengeschäfts von CHF 158.2 Mio. (1. Semester 2022: CHF 139.7 Mio.). Zu diesem erfreulichen Resultat hat auch das Anlageergebnis im Segment Nichtleben beigetragen. Dieses beläuft sich im 1. Semester 2023 auf CHF 62.3 Mio. Dabei werden die laufenden Erträge um CHF 12.8 Mio. auf neu CHF 95.4 Mio. gesteigert. Negativ wirken sich Währungseffekte sowie deutlich höhere Währungsabsicherungskosten von insgesamt CHF 19.2 Mio. aus. Die im «übrigen Gesamtergebnis» (Other Comprehensive Income, OCI) erfassten Anlageerträge belaufen sich auf CHF 115.1 Mio. und sind stark getrieben durch die positive Aktienmarktentwicklung und gesunkene Zinsen in der Schweiz. Die (nicht annualisierte) Anlageperformance im Nichtlebengeschäft belief sich im 1. Semester auf 1.8% (-7.2% in der Vorjahresperiode). Höhere Zins- und gute Neugeschäftsmarge im Lebengeschäft
Das Geschäftsvolumen des Lebengeschäfts reduzierte sich aufgrund des tieferen Volumens an gezeichneten Prämien im Schweizer Kollektivlebengeschäft sowie im Lebengeschäft in Belgien um 4.5% auf CHF 2'707.4 Mio. (1. Semester 2022: CHF 2'835.9 Mio.). Entsprechend sehen wir auch eine Verringerung der Prämien im Lebengeschäft, hauptsächlich in der Schweiz und in Belgien, um insgesamt 5.8% auf CHF 2'277.9 Mio. (1. Semester 2022: CHF 2'416.9 Mio.). Währungsbereinigt beträgt der Rückgang 4.7%. Mit 16.6% stark wachsen konnte das Schweizer Geschäft in der Sparte Einzelleben, in der die gezeichneten Bruttoprämien auf CHF 251.5 Mio. anstiegen (1. Semester 2022: CHF 215.7 Mio.). Insgesamt verzeichnete das Lebengeschäft in der Schweiz durch die tieferen Volumen im Kollektivleben einen geringfügigen Rückgang von 1.8% auf CHF 1'722.9 Mio. (1. Semester 2022: CHF 1'754.8 Mio.). In Deutschland, Belgien und Luxemburg stellen wir einen Rückgang bei den Bruttoprämien in Lokalwährung von 1.8% auf CHF 248.1 Mio., von 12.2% auf CHF 225.1 Mio. beziehungsweise von 34.5% auf CHF 81.9 Mio. fest.
Auf Basis der Anwendung der neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und 9 rapportieren wir die bisher als «Prämien mit Anlagecharakter» bilanzierten Prämien neu gemäss der Klassifikation von IFRS 9. Aufgrund von Reklassifizierungen ist ein Teil der ehemaligen Prämien mit Anlagecharakter neu unter den Lebensversicherungsverträgen erfasst. Dies ist im Restatement der Semesterzahlen 2022 berücksichtigt. Per 1. Semester 2023 wurden Prämien mit Anlagecharakter in Höhe von CHF 429.5 Mio. gezeichnet. Dies ist in CHF eine Zunahme von 2.5% bzw. 6.2% in Lokalwährung (1. Semester 2022: CHF 419.0 Mio.). Den grössten Beitrag hierzu leistete unsere Geschäftseinheit in Luxemburg mit CHF 396.4 Mio.
Die Perspectiva Sammelstiftung konnte ihr erfreuliches Wachstum auch im Jahr 2023 fortsetzen und darf mittlerweile 4'743 Firmen mit etwas über 20'000 Versicherten zu ihren Kunden zählen.
Das EBIT des Lebengeschäfts reduzierte sich im 1. Semester im Vergleich zum Vorjahr auf CHF 104.3 Mio. (1. Semester 2022: CHF 146.0 Mio.). Gründe hierfür sind um rund CHF 16 Mio. tiefere Auflösungen aus der vertraglichen Servicemarge CSM, die aus den tieferen Zinsen in der Schweiz und Garantieanpassungen im belgischen Geschäft resultierten, sowie höhere Aufwendungen.
Das Anlageergebnis im Segment Leben belief sich auf CHF 1‘107.2 Mio. Die laufenden Erträge haben sich aufgrund höherer Erträge aus festverzinslichen Anlagen und Private Assets auf CHF 477.6 Mio. verbessert. Die tieferen Zinsen in der Schweiz sowie eine gute Aktienmarktentwicklung führten zu einem Beitrag zum Anlageergebnis von CHF 671.3 Mio. Im übrigen Gesamtergebnis konnte zudem ein positiver Effekt von CHF 41.4 Mio. verbucht werden. Dieser ergibt sich aus OCI-klassifizierten Obligationen und Absicherungseffekten, die nicht erfolgswirksam sind. Die Anlageperformance im Lebengeschäft (nicht annualisiert) belief sich im 1. Semester 2023 auf 2.7% (-10.2% in der Vorjahresperiode). Die Neugeschäftsmarge im Lebengeschäft verblieb im Semester 2023 auf dem guten Niveau des Vorjahrs von 6.7% (1. Semester 2022: 6.9%). Die Neugeschäftsmarge wird neu direkt von der vertraglichen Servicemarge CSM für das Neugeschäft abgeleitet und in Relation zum Barwert der Prämie für das Neugeschäft berechnet. Die Zinsmarge verbesserte sich auf gute 129 Basispunkte (31.12.2022: 117 Basispunkte). Der Anstieg resultierte durch höhere laufende Erträge und einen leicht tieferen durchschnittlichen Garantiezins.
Asset Management & Banking Die gesamten verwalteten Vermögen (Assets under Management (AuM)) des Asset Managements von Baloise lagen per 30. Juni 2023 bei CHF 56'507.4 Mio., was einer Wertveränderung von 1.2% gegenüber dem Ende des Vorjahrs von CHF 55'827.8 Mio. entspricht. Das Wachstum ist primär auf die positive Entwicklung im Drittkundengeschäft zurückzuführen.
Trotz des generell schwierigen Anlagemarkts konnte das bisherige Wachstum weitergeführt werden. Das Drittkundengeschäft konnte im ersten Halbjahr 2023 einen Zuwachs von 617.1 Mio. Netto-Neugeldern (Net New Assets) verzeichnen. Die verwalteten Vermögen im Drittkundengeschäft sind primär aufgrund der Netto-Neugelder um 8.1% von CHF 12.6 Mrd. auf CHF 13.7 Mrd. gestiegen.
Im Swiss Solvency Test (SST) rechnen wir per 30. Juni 2023 mit einer Quote über 230%.
Nach einem schadenarmen 1. Semester beobachten wir im 2. Semester eine Häufung von Elementarereignissen. Wir gehen davon aus, dass diese Schäden das Ergebnis des 2. Semesters voraussichtlich mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag belasten werden. «Im ersten Semester 2023 zeigte sich insbesondere im attraktiven Nichtlebengeschäft eine erfreuliche Entwicklung und wir konnten stark und profitabel wachsen. Der hervorragende Schaden-Kosten-Satz beweist die hohe unterliegende Qualität unseres Portfolios, welches wir auch weiterhin optimieren werden. Im Lebengeschäft fallen die Ergebnisbeiträge hauptsächlich aufgrund der Umstellung auf IFRS 17 und 9 erwartungsgemäss tiefer aus als bisher. Die verbesserte Zins- und gute Neugeschäftsmarge im Segment zeigen aber, dass die unterliegende Qualität des Lebengeschäfts nachhaltig ist. Von den neuen Standards nicht tangiert ist die starke Barmittelgenerierung aller Geschäftssegmente, welche die Basis für die anhaltend attraktive Dividendenpolitik von Baloise ist. Mir ist es ein grosses Anliegen, die solide Basis unseres Versicherungsgeschäfts weiter zu optimieren. Damit setzen wir mehr Fokus auf bestehende Stärken und konzentrieren unsere Kräfte auf die Fortsetzung unserer verlässlichen Barmittelgenerierung.»
Michael Müller, CEO Baloise Wichtige Daten
09:30 – 10:30 CET: Bilanzmedienkonferenz zum Semesterabschluss 2023 Telefoneinwahl: +41 (0) 58 310 50 00
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