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Zürich, 16. Juli 2024 – Geopolitische Spannungen und höhere Inflation geben in den letzten Jahren Anlass zu wirtschaftlicher Sorge. Die Weltwirtschaft erweist sich jedoch als bemerkenswert widerstandsfähig und schafft damit die Voraussetzungen für Wachstum und höhere Profitabilität in der gesamten Versicherungsindustrie, so der jährliche World Insurance sigma-Bericht des Swiss Re Institute. Jérôme Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re: «Die Versicherungsindustrie hat nach den Herausforderungen der letzten Jahre ein neues Gleichgewicht erreicht. Die Weltwirtschaft hat positiv überrascht, und dies dürfte die Nachfrage nach Versicherungen ankurbeln. Hier gilt es, besonders das Lebengeschäft im Auge zu behalten, denn höhere Zinsen treiben die Kapitalerträge und die Verbrauchernachfrage nach Rentenversicherungen in die Höhe, sodass mehr Menschen in den Genuss einer sicheren Altersversorgung kommen.» Weltwirtschaft soll 2024 und 2025 weiter wachsen Das Swiss Re Institute schätzt, dass das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 real um 2,7% wachsen wird, genau wie 2023. Dieses robuste Wachstum soll sich 2025 mit real 2,8% fortsetzen. Die Aussichten sind also insgesamt positiv, doch je nach Region verläuft die Entwicklung unterschiedlich: Für die USA wird 2024 mit 2,5% Wachstum gerechnet, für den Euroraum nur mit 0,7%, unterhalb des Trends. Der weltweite Desinflationstrend hält an. Allerdings wird die Rückkehr zum angestrebten Inflationsniveau wohl nicht reibungslos verlaufen. In den USA dürfte die Inflation aufgrund unerwartet hoher Kernpreise für Dienstleistungen erst 2025 das Zielniveau erreichen. Europa ist dort schon fast angekommen, was auf einen Rückgang der Energiepreise im Jahr 2023, geringere Kernpreise und eine erwartete Abschwächung des Lohnwachstums zurückzuführen ist. Profitabilität der Nichtlebenversicherung dürfte steigen Aufgrund der Inflation und des dadurch bedingten Anstiegs der Schadenkosten haben die Nichtlebenversicherer in den letzten Jahren ihre Tarife erhöht. In den privaten Sparten geht das Swiss Re Institute davon aus, dass sich der Trend zu höheren Preisen 2024 fortsetzt und 2025 dann abschwächt. In den Industriesparten steigen die Tarife zwar ebenfalls noch, aber nicht mehr so schnell, und in einigen Märkten beginnen sie nachzugeben. Insgesamt wird erwartet, dass das Prämienvolumen in der Nichtlebenversicherung, ausgehend von dem 2023 erzielten 3,9% Wachstum, 2024 auf 4,6 Bio. USD und 2025 auf 4,8 Bio. USD steigt. Kera McDonald, Chief Underwriting Officer von Swiss Re Corporate Solutions: «Industrieversicherungen machen fast die Hälfte des gesamten Sach- und Haftpflichtmarkts aus. Wir gehen davon aus, dass die Anbieter industrieller Sach- und Haftpflichtversicherungen ihre Profitabilität 2024 halten werden, denn aufgrund der Tariftrends lassen sich in Sparten wie der Sachversicherung weiterhin vertretbare Preise erzielen. Bei Sachgeschäft, das dieses Jahr gezeichnet wurde, waren branchenweit einstellige Erhöhungen der Prämiensätze zu verzeichnen. Auf der Haftpflichtseite beobachten wir in den meisten Long-Tail-Sparten die Tendenz zu einer generellen Marktabschwächung.» Sach- und Haftpflichtversicherer dürften ihre Profitabilität 2024 steigern, wobei die branchenweite Eigenkapitalrendite (ROE) in acht wichtigen Märkten dieses Jahr bisher bei 10% liegt, verglichen mit 6% im Jahr 2023. Für 2025 wird mit einer Eigenkapitalrendite von über 10% gerechnet. Boom der Lebensversicherung dank höherer Zinsen Die Lebensversicherer profitieren gleich doppelt von den höheren Zinsen: durch steigendes Prämienvolumen und durch höhere Profitabilität. Das Swiss Re Institute rechnet für die Branche bis Ende 2024 mit einem Prämienwachstum um 2,9% auf 3,0 Bio. USD. Für 2025 sieht die Prognose mit 2,7% ähnlich aus. In vielen wichtigen Märkten wird sich das Premiumwachstum wohl kräftig erholen, wobei Westeuropa und die Industrieländer der Region APAC in die Wachstumszone zurückkehren dürften. Ein bedeutender Wachstumsbereich für die Lebensversicherung sind Rentenversicherungen zur Bildung von Alterskapital. In den USA etwa stieg der Abschluss von Rentenversicherungen mit fester Verzinsung 2022 um 63% und 2023 um 36%. Längerfristig dürfte von den Prämien, die in den kommenden zehn Jahren zusätzlich generiert werden, die Hälfte auf die Industrieländer entfallen, vor allem dank des starken Wachstums bei Rentenversicherungen. Für 2024 prognostiziert das Swiss Re Institute, dass die Kombination aus höheren Prämien und höheren Kapitalerträgen zu einer höheren Profitabilität im Lebengeschäft führen wird, wobei das operative Ergebnis in den acht grössten Märkten um 15% steigen soll.
Rangfolge der Versicherungsmärkte nach Gesamtprämienvolumen.
S = Schätzung, P = Prognose. *Für Kanada, die Schweiz und Hongkong sind die Daten für 2023 vorläufig. Für die USA, Grossbritannien, Japan, Frankreich, Deutschland, Südkorea, Italien, Indien, die Niederlande, Brasilien, Spanien, Australien, Dänemark und Schweden sind die Daten für 2023 geschätzt.
Mediendialog zum World Insurance sigma Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen, heute um 11.00 Uhr MESZ über MS Teams am Medienanlass zum World Insurance sigma teilzunehmen. Jérôme Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re, wird erläutern, welche makroökonomischen Faktoren das Wachstum in der Lebens- und der Nichtlebenversicherung bestimmen. Kera McDonald, Chief Underwriting Officer von Swiss Re Corporate Solutions, wird den Unternehmensversicherungssektor beleuchten. Ausserdem wird es eine Fragerunde geben.
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So finden Sie diese Studie: Die sigma-Publikation «World Insurance 2024» des Swiss Re Institute kann hier heruntergeladen werden.
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1 Lab Features sind in der Regel Funktionalitäten, die aus der Ideenschmiede der Anleger-Community heraus entstehen. Im frühen Stadium handelt es sich dabei um experimentelle Funktionalitäten, deren Entwicklungsprozess maßgeblich durch Nutzung und daraus abgeleiteten Feedback seitens der Community bestimmt wird. Bei der Einbindung externer Services oder Funktionalitäten kann die Funktionsweise nur soweit gewährleistet werden, wie die einzelnen Prozesselemente wie bspw. Schnittstellen miteinander interagieren.
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