DGAP-News: Effecten-Spiegel AG
/ Schlagwort(e): Quartals-/Zwischenmitteilung
Zwischenmitteilung zum 1. Halbjahr 2020 der Effecten-Spiegel AG Durch die schnellen und massiven Eingriffe von Zentralbanken und Regierungen konnten die außer Kontrolle geratenen Finanzmärkte zwar relativ zügig und gekonnt stabilisiert werden, sodass der DAX bereits am 21. Juli wieder seinen Jahresschlussstand von 2019 erreichte, aber die Unternehmen haben ihre Verluste noch längst nicht aufgeholt. Prognosen wurden reihenweise nach unten korrigiert oder gar nicht erst abgegeben, Dividenden wurden gestrichen und Mieten gestundet. So lagen auch die Dividendeneinnahmen der Effecten-Spiegel AG zum 30. Juni 2020 mit 344 TEUR deutlich unter dem Vorjahreswert von 893 TEUR. Die Erträge aus der Veräußerung von Wertpapieren des Anlagevermögens blieben mit 378 TEUR ebenfalls weit hinter dem Vorjahreswert von 1,195 Mio. EUR zurück. Hier belastete vor allem der realisierte Veräußerungsverlust von 1 Mio. EUR aus der Auflösung der Wirecard-Position. Während auf die Wertpapiere des Anlagevermögens zum 30. Juni weder Zu- noch Abschreibungen vorgenommen wurden, sind auf das Umlaufvermögen nach dem Niederstwertprinzip stichtagsbezogen 184 (420) TEUR abzuwerten. Obwohl die Personalaufwendungen durch Neueinstellungen und die zinsbedingte Erhöhung der Pensionsrückstellungen um insgesamt 48 TEUR auf 535 TEUR anstiegen, konnten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 1,268 Mio. EUR auf 866 TEUR zurückgeführt werden. Auch das Verlagsgeschäft lieferte mit 121 TEUR wieder einen positiven Ergebnisbeitrag nach -179 TEUR im Vergleichszeitraum. Nach vorliegenden untestierten Zahlen kommt der Jahresüberschuss zum 30. Juni 2020 damit auf 749 TEUR nach 1,237 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Der Bargeldbestand lag per Saldo bei 17,6 Mio. EUR, Bankverbindlichkeiten bestehen nach wie vor keine. Wie die Effecten-Spiegel AG per Unternehmensmitteilung bekannt gab, hatte sie bereits am 12. Mai 2020 eine prozessfinanzierte Klage gegen die Wirecard AG wegen des Ausgleichs von Kursdifferenzschäden eingereicht. Da die Effecten-Spiegel AG zum Zeitpunkt der Klageerhebung von einem reinen "Compliance-Skandal" ausging, wurde nach Bekanntwerden des Betrugsfalls bei Wirecard am 30. Juni 2020 die Klage sowohl hinsichtlich der Beklagten (die ehemaligen Vorstände Dr. Marcus Braun, Jan Marsalek, Alexander von Knoop sowie Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft), als auch hinsichtlich des Sachverhalts und der Schadenshöhe erweitert. Im Rechtsstreit der Effecten-Spiegel AG gegen die Deutsche Bank soll der nunmehr vorläufig letzte Zeuge, der ehemalige Post-Finanzvorstand John Allan, coronabedingt erst am 3. September 2020 per Videokonferenz vernommen werden. Vorsorglich wurden weitere Termine für den 27. Oktober und den 23. November 2020 bestimmt. Im HVB-Spruchverfahren, in dem die Effecten-Spiegel AG zum Zeitpunkt des Squeeze-Outs seinerzeit 860.000 HVB-Aktien hielt, wurden nach Vorliegen der Ergänzungsgutachten der Sachverständigen die neuen Termine zur mündlichen Verhandlung nunmehr für den 21./22. Oktober 2020 anberaumt. Die zehn größten Aktienpositionen des Finanzanlagevermögens der Gesellschaft sind, geordnet nach Positionsgröße auf Basis des Tageskurswertes zum 30. Juni 2020: Vorstand und Aufsichtsrat der Effecten-Spiegel AG werden der am 7. August 2020 virtuell stattfindenden Hauptversammlung vorschlagen, je dividendenberechtigte Vorzugs- und Stammaktie 0,65 Euro (2.277.360,15 EUR) als Dividende für das Geschäftsjahr 2019 auszuschütten. Die vorgeschlagene Dividende liegt damit 18 % über dem Vorjahresniveau. Düsseldorf, 28. Juli 2020 Marlis Weidtmann Postfach 102243, 40013 Düsseldorf Hinweis:
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1104429 28.07.2020
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