Original-Research: LPKF Laser & Electronics SE - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu LPKF Laser & Electronics SE
Unternehmen: LPKF Laser & Electronics SE ISIN: DE0006450000
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten
seit: 22.03.2024
Kursziel: 10,00 EUR (zuvor: 11,00 EUR)
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Miguel Lago Mascato, Bastian Brach
2023 mit Umsatz- und Ertragsschwäche - Verschiedene Maßnahmen sollen ab 2024 Wirkung entfalten
LPKF hat gestern den GB für 2023 veröffentlicht, der die von uns im Vergleich zum Konsens antizipierte Top und Bottom Line-Entwicklung noch leicht unterbietet. Die FY-Guidance für 2024 fällt wie erwartet deutlich vorsichtiger als vom Markt erwartet aus.
Umsatzentwicklung wie erwartet schwach: In 2023 verzeichnete LPKF einen marginalen Top Line-Zuwachs (0,5% yoy). Trotz eines starken Q4 (17,6% yoy) lag der Umsatz damit bei 124,3 Mio. EUR, was leicht unter unserer Erwartung (126,6 Mio. EUR) und deutlich unterhalb der Markterwartung (128,1 Mio. EUR) liegt. Die Segment-Entwicklung verlief wie von uns erwartet. Bis auf die Erlöse im Segment Welding (-9,8% yoy) konnten alle weiteren Bereiche ihre Umsätze leicht steigern. Hier war LPKF dem allgemein schwachen Investitionsklima in den Endmärkten (v.a. Automotive) ausgesetzt. Im Electronics-Segment hingegen konnten mit der neuen Anlagengeneration für das Vereinzeln von Leiterplatten (Depaneling) fehlende Umsätze bspw. aus dem Stencil Laser-Segment überkompensiert werden, was die Attraktivität des LPKF-Portfolios unterstreicht. Aufgrund von Verzögerungen in der Projektabwicklung dürften sich Umsätze i.H.v. rund 5 Mio. EUR (MONe) ins GJ 2024 verschoben haben.
Organisationsausbau belastet Profitabilität: Während die schwächer als erwartete Umsatzentwicklung laut Vorstand durch Fixkosteneinsparungen kompensiert werden konnte, führte der Organisationsausbau im Zusammenhang mit dem vielversprechenden ARRALYZE-Geschäft in 2023 zu einem rückläufigen EBIT (3,6 Mio. EUR; -45,4% yoy). Sondereffekte im Personalbereich (Abfindungen, Aktienoptionen) i.H.v. 0,7 Mio. EUR lasteten zusätzlich auf der Performance (ber. EBIT-Marge: 3,5%; -2,0 PP yoy). Während die Segmente Electronics und Solar eine Profitabilität auf Vorjahresniveau bzw. deutlich darüber erzielten, wirkte sich der Umsatzrückgang bei Welding sowie der anhaltende Personalaufbau bei Development überproportional auf das Segment-EBIT aus.
Effizienzverbesserung der Organisation steht 2024 im Fokus: Angesichts der laut Management zufriedenstellenden Auftragslage und hohem Kundeninteresse erwartet LPKF eine Umsatzsteigerung in 2024 von bis zu 12,6% yoy auf 140 Mio. EUR, was deutlich unter dem aktuellen Konsens (150,2 Mio. EUR) liegt. Für Q1 sollte sich bereits ein deutliches Erlöswachstum zwischen 14 und 29% yoy einstellen. Ergebnisseitig hingegen dürften sich weitere Belastungen durch inflationsbedingte Personal- sowie Materialaufwandssteigerungen und OPEX-Investments (ARRALYZE-Aufbau) ergeben, was in einem schwächeren Margenprofil resultiert (Q1-EBIT: -6 bis -3 Mio. EUR). Das Management initiiert daher in diesem Jahr ein Kostensenkungsprogramm. Resultierende Kosten i.H.v. voraussichtlich 0,5 bis 1,5% des Umsatzes (MONe: 1,0%) werden adjustiert. Daneben prüft das Management strategische Optionen für Einzelteile des Geschäftes. Insgesamt avisiert der Vorstand jährliche Fixkosteneinsparungen im niedrigen bis mittleren einstelligen Mio. EUR-Bereich, die ab H2/24 sichtbar werden sollen. Um künftige Verzögerungen bei der Abarbeitung von Aufträgen zu verhindern, soll die Produktion modularer und automatisierter aufgestellt werden, was sich u.E. ebenfalls bereits in 2024 positiv auswirken sollte. Umsatz- und ergebnisseitig reduzieren wir unsere Erwartungen leicht und bilden damit v.a. im Hinblick auf die Anlagenverkäufe bei LIDE und ARRALYZE ein konservatives Szenario ab (adj. EBIT-Marge: 4,6%).
Fazit: In H1 dürfte für LPKF die Vorbereitung auf weiteres Wachstum im Zentrum stehen. Wir bestätigen deswegen unsere Empfehlung 'Halten' mit einem Kursziel von 10,00 EUR.
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