Pressemitteilung Studie: Listed Austria – die börsennotierte Österreich AG in Zahlen Wien, 11. Oktober 2023 – Wie hoch ist der Wert aller börsennotierten österreichischen Unternehmen? Und wie groß ist ihre volkswirtschaftliche Bedeutung, gemessen an kumulierten Bilanzzahlen? Mit diesen Fragen setzte sich die Kapitalmarkt-Plattform GoingPublic in Kooperation mit der AfU Research GmbH im Rahmen einer Studie auseinander. Die Ergebnisse wurden anlässlich der CIRA Jahreskonferenz 2023 in Wien erstmals präsentiert. Untersuchungsgegenstand von „Listed Austria“ waren 73 börsennotierte österreichische Unternehmen, davon 58 oder 79 % in den gesetzlichen Marktsegmenten (prime market, standard market) notiert, 10 bzw. 14 % in den börsenregulierten Segmenten (direkt market, direct market plus) und fünf (7 %) im Ausland. Im Ergebnis ist das die börsennotierte Österreich AG: 73 Unternehmen erwirtschafteten im Jahr 2022 mit 575.000 Mitarbeitern einen kumulierten Umsatz von 173 Mrd. EUR sowie einen Jahresüberschuss in Höhe von 17,5 Mrd. EUR. Ihr kumulierter Börsenwert liegt aktuell (30.9.23) bei rund 120 Mrd. EUR. Das Vermögen der 73 börsennotierten österreichischen Gesellschaften, gemessen an der Bilanzsumme, belief sich zum 31.12.2022 auf 944 Mrd. EUR, das Eigenkapital auf 154 Mrd. EUR. Rechnet man die Finanzwerte, vor allem Bank- und Versicherungsaktien, heraus, lag die Eigenkapitalquote der 62 „Non-Financials“ lag bei 41 % und damit wesentlich höher als im nicht-notierten Mittelstand.
Weitere Ergebnisse: Die Notizen in den gesetzlich regulierten Marktsegmenten dominieren mit rund 80 % auffallend gegenüber Deutschland (ca. 55 %), während der direct market (vergleichbar dem deutschen Freiverkehr) mit 10 Emittenten keine große Rolle spielt und noch wesentliches Potenzial haben dürfte. Die Zahl von 28 Large Caps mit über einer Mrd. EUR Börsenwert kann sich sehen lassen (Deutschland ca. 160). Bei Betrachtung der Rechtsformen sowie der Aktiengattungen österreichischer Emittenten überrascht, dass die Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea) anders als in Deutschland praktisch keine Rolle spielt (nur 2 von 73 Unternehmen, in Deutschland 125 von 804, Quelle: GoingPublic 1/2023). Auch die Namensaktie ist in Österreich kaum verbreitet (5 Unternehmen versus 194 in Deutschland). Das starke Umsatz- und Gewinnwachstum 2022 zeigt eindrucksvoll die Wandlungs- und Erneuerungsfähigkeit der (börsennotierten) österreichischen Wirtschaft nach Ende der Corona-Pandemie. Über 10 % aller Erwerbstätigen arbeiten zudem bei „Listed Austria“. Die Struktur des Börsenplatzes „Österreich“ erscheint transparent und übersichtlich. Trotz der großen Potenziale des Kapitalmarkts für Unternehmensfinanzierung und Altersvorsorge liegt die Marktkapitalisierung der österreichischen Aktienemittenten nur bei rund 26 % des Bruttoinlandsprodukts und circa 5 % des Börsenwertes vom Nachbarn Deutschland, was angesichts der Wirtschaftskraft zu niedrig erscheint. Mit den beiden relativ großen IPOs des Jahres 2023 wurde hier vielleicht schon ein guter (Neu)Anfang eingeläutet.
Die ausführliche Studie ist Titelgeschichte des GoingPublic Specials „Kapitalmarkt Österreich 2023“ (13. Jg.) und hier abrufbar: https://bit.ly/listedaustria
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