Original-Research: Smartbroker Holding AG - von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu Smartbroker Holding AG
Unternehmen: Smartbroker Holding AG
ISIN: DE000A2GS609
Anlass der Studie: Researchstudie (Anno)
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 17,70 EUR
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Marcel Goldmann, Cosmin Filker
GJ 2022 mit robuster Geschäftsentwicklung und Neuausrichtung des
Fintech-Geschäfts abgeschlossen; der Smartbroker-Relaunch sollte zukünftig
für deutliche Umsatz- und Ergebniszuwächse sorgen; Prognosen und Kursziel
gesenkt; Kaufen-Rating beibehalten
Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022
Am 16.03.2022 hat die Smartbroker Holding AG (Smartbroker) ihre vorläufigen
Geschäftszahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2022 bekannt gegeben.
Hiernach hat der Konzern das abgelaufene Geschäftsjahr, trotz eines
schwierigen Marktumfelds, mit einem Anstieg des HGB-Umsatzes um 9,5% auf
52,80 Mio. € (VJ: 48,20 Mio. €) abschließen können. Im Vergleich zum
Pro-forma Umsatz (Pro-forma Konsolidierung der Smartbroker AG, ehemals
wallstreet:online capital AG, ab 01.01.2022, anstatt regulärer
HGB-Konsolidierung ab 01.08.2022) des Vorjahres in Höhe von 56,80 Mio. €
ergab sich hingegen ein moderater Umsatzrückgang.
Auf Ergebnisebene ergab sich ein um Neukundengewinnungskosten für den
Smartbroker von rund 4,00 Mio. € (VJ: 13,10 Mio. €) bereinigtes EBITDA von
13,10 Mio. € (VJ: 17,10 Mio. €), welches im Vergleich zum Vorjahr um 25,1%
sank.
Ungeachtet der anhaltend hohen Investitionen in den Auf- und Ausbau des
Brokeragegeschäfts, welche neben angefallenen Entwicklungskosten vor allem
den Marketing- und Personalbereich und die vollzogene Neuausrichtung der
Fintech-Sparte betrafen, ist das EBITDA nach Kundengewinnungskosten im
Vergleich zum Vorjahr deutlich auf 9,10 Mio. € (VJ: 3,90 Mio. €)
angestiegen. Dieser deutliche Ergebniszuwachs war hauptsächlich durch die
rückläufigen Kundenakquisitionskosten bzgl. des Smartbrokers (ca. 4,0 Mio.
in 2022 vs. 13,1 Mio. € in 2021) bedingt.
Alles in allem hat die Gesellschaft damit den Zielkorridor der im August
2022 angepassten Guidance (Umsatz 54,0 Mio. € bis 57,0 Mio. €, operatives
EBITDA 10,0 Mio. € bis 12,0 Mio. €) leicht unterschritten. Unsere Umsatz-
(62,33 Mio. €) und Ergebnisprognose (EBITDA von 10,04 Mio. €) wurde
insbesondere aufgrund der Verschiebung des Smartbroker-Relaunches nicht
erreicht. Unsere Schätzungen wurden noch unter dem Einfluss erstellt, dass
der Smartbroker 2.0 bereit in 2022 auf den Markt kommen würde.
Der moderate Konzernumsatzrückgang resultierte insbesondere aus dem
rückläufigen Geschäftsvolumen im Transaktionsgeschäftsbereich. In diesem
Geschäftsfeld sind die Segmenterlöse im Vergleich zum Vorjahr v.a. aufgrund
einer rückläufigen Handelsaktivität (18 Trades in 2022 vs. 29 Trades in
2021 je Kunde) der Brokeragekunden um 12,0% auf 18,70 Mio. € (VJ: 21,30
Mio. €) gesunken.
Andererseits konnte die Gesellschaft, trotz eines verkleinerten
Marketingbudgets und unter historisch schwierigen Kapitalmarktbedingungen,
die bisherige Anzahl der geführten Wertpapierdepots bis Ende 2022 auf
267.000 (VJ: 246.000 Depots) erneut steigern. Im gleichen Zeitraum wuchs
das betreute Kundenvermögen (sog. Assets under Custody) auf 9,20 Mrd. €
(VJ: 8,80 Mrd. €).
Des Weiteren haben sich im Traditionsgeschäft (Medien-/Portal-Business) die
Segmenterlöse mit 34,10 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr (VJ: 35,50 Mio. €)
nahezu stabil entwickelt. Zu dieser robusten Entwicklung haben unseres
Erachtens vor allem die langfristigen Verträge mit Finanzinstituten,
Werbeagenturen und das B2B-Softwaregeschäft (ARIVA.DE AG) beigetragen.
Zudem hat auch, laut Unternehmensangaben, die zielgenaue Ausrichtung der
Portale auf eine überdurchschnittlich attraktive Leserschaft zu einem
stabilen Geschäftsverlauf geführt.
Ausblick der Smartbroker-Gruppe auf das Geschäftsjahr 2023
Für das laufende Geschäftsjahr 2023 ist das Smartbroker-Management positiv
gestimmt. So rechnet das Unternehmen mit einem Konzernumsatz zwischen 51,0
Mio. € bis 56,0 Mio. € und einem um Neukundengewinnungskosten bereinigten
EBITDA (operatives EBITDA) zwischen 1,0 Mio. € bis 4,0 Mio. €. Einem noch
besseren operativen Ergebnisausblick stehen vom Management erwartete
umfangreiche Kosten für den Aufbau des Smartbrokers 2.0 und zusätzlichen
Migrationskosten (geplant für 2. HJ 2023) entgegen.
Ende 2022 hat Smartbroker bekannt gegeben, die Transaktionsabwicklung und
die Depotführung (zukünftig) auf die Baader Bank zu übertragen. Zudem sind
die Entwicklungsarbeiten für den Smartbroker 2.0 in den vergangenen Monaten
planmäßig vorangeschritten. Die Gesellschaft erwartet im laufenden Jahr
weitere Investitionen von rund 6,0 Mio. €, um das in der Umsetzung
befindliche Projekt Smartbroker 2.0 abzuschließen und ist hierfür
vollständig durchfinanziert. Die Brutto-Barmittelbestände betrugen Ende
2022 mehr als 27,0 Mio. €.
Der Relaunch des Smartbrokers ist für Mitte 2023 geplant. Nach der
planmäßigen Reduzierung der Marketingausgaben für das laufende Jahr 2023
(geplante Marketingausgaben von 2,0 Mio. €), beabsichtigt der Konzern, das
Neukundenmarketing anschließend wieder hochzufahren. Die Migration der
Smartbroker-Bestandskunden auf die neue Infrastruktur soll kurz nach
Produktstart im Sommer 2023 beginnen. Die Neuausrichtung des
Transaktionsgeschäfts soll laut Unternehmensangaben dazu beitragen, dass
der Smartbroker ab 2024 zum profitablen Hauptwachstumstreiber des Konzerns
wird.
GBC-Einschätzung und Bewertung
Basierend auf der eingetretenen Verschiebung der Smartbroker 2.0 Einführung
und der Neuausrichtung des Brokeragegeschäfts (Partnerbankwechsel etc.),
passen wir unsere bisherigen Schätzungen für das aktuelle Geschäftsjahr und
auch für die Folgejahre nach unten an. Vor dem Hintergrund des aktuell auch
schwierigen Marktumfelds, haben wir unsere neuen Schätzungen bewusst
konservativ gefasst.
Für das laufende Geschäftsjahr 2023 rechnen wir nun mit Umsatzerlösen in
Höhe von 52,70 Mio. € (zuvor: 84,02 Mio. €) und einem EBITDA von 1,04 Mio.
€ (zuvor: 14,05 Mio. €) und liegen damit am unteren Ende der von der
Gesellschaft kommunizierten Prognosebandbreite. Für das darauffolgende
Geschäftsjahr 2024 kalkulieren wir mit Umsatzerlösen von 66,75 Mio. €
(zuvor: 98,57 Mio. €) und einem EBITDA von 13,97 Mio. € (zuvor: 28,73 Mio.
€). Im Geschäftsjahr 2025, welches wir erstmals in unsere detaillierte
Schätzperiode aufgenommen haben, sollten die Umsatzerlöse und das EBITDA
weiter auf 76,30 Mio. € bzw. 20,68 Mio. € zulegen können.
Insgesamt sehen wir den Smartbroker-Konzern weiterhin gut aufgestellt, um
seine Marktposition in beiden Geschäftsfeldern (Portal Business, Brokerage
Business) auszubauen. Die geplante Einführung des Smartbrokers 2.0 (inkl.
der Apps und Produkterweiterungen) sollte die zukünftige Wachstumsdynamik
des Unternehmens ab dem Geschäftsjahr 2024 deutlich erhöhen. Durch die hohe
Skalierbarkeit des Brokerage-Geschäftsmodells sollten parallel hierzu
ebenfalls die erwarteten Ergebniszuwächse die Konzernprofitabilität
überproportional ansteigen lassen.
Basierend auf unseren gesenkten Schätzungen, haben wir im Rahmen unseres
DCF-Bewertungsmodells ebenfalls unser bisheriges Kursziel auf 17,70 €
(zuvor: 37,55 € je Aktie) gesenkt. Neben den reduzierten Prognosen hat der
Anstieg der Kapitalkosten, infolge der Erhöhung des risikofreien Zinses
(von 0,40% auf nun 1,50%), zu einer Kurszielminderung geführt. In
Anbetracht des aktuellen Kursniveaus vergeben wir damit weiterhin das
Rating „Kaufen“ und sehen ein deutliches Kurspotenzial.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/26639.pdf
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GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,5b,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie: 27.03.2023 (9:00 Uhr)
Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe: 27.03.2023 (10:30 Uhr)
Gültigkeit des Kursziels: bis max. 31.12.2023
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