Original-Research: ParTec AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu ParTec AG
Unternehmen: ParTec AG
ISIN: DE000A3E5A34
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten
seit: 31.08.2023
Kursziel: 111,00 Euro
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Miguel Lago Mascato
H1: Projektgewinn sichert anhaltend hohe Wachstumsdynamik
Die ParTec AG hat letzte Woche den vorläufigen Zuschlag für das Großprojekt „JUPITER“ erhalten und wird damit den Bau des ersten Exascale-Supercomputers in Europa verantworten, womit die avisierte deutliche Top Line-Ausweitung Formen annimmt, die durch die H1-Zahlen untermauert wird.
Auftragsdetails in Kürze: Der gewonnene Auftrag am Forschungsstandort Jülich umfasst in Zusammenarbeit mit Atos und Lenovo die Installation der Hardware sowie die Bereitstellung von Software inkl. Wartung des Supercomputers. Das Auftragsvolumen beträgt in Summe ca. 300 Mio. Euro. Für ParTec stellt dies nach dem Projekt MARE Nostrum V („MN V“) den nächsten Meilenstein in der Erschließung des Vendor-Geschäfts dar. Der Projektstart und erste Umsätze sind für 2023 geplant, die ParTec in die avisierten dreistelligen Mio. EuroUmsatzsphäre pro Jahr vorstoßen lassen. Die vollständige Installation sollte bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Für den Gewinn weiterer Exascale- bzw. Supercomputing-Projekte (u.a. PILLAR II; Umsatzvolumen ca. 100 Mio. Euro) verbessert sich hierdurch u.E. die Ausgangsposition deutlich. Die Auftragserteilung unterliegt einer Einspruchsfrist (10 Tage).
Zahlen für H1 zeigen dynamisches Projektgeschäft: In H1 realisierte ParTec einen starken Top Line-Anstieg auf 52,1 Mio. Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 44,3% ggü. dem Jahresumsatz 2022 und ist vollständig auf die Vendor-Erlöse beim Projekt MARE Nostrum V zurückzuführen. Margenseitig erzielte das Unternehmen eine EBIT-Marge von 37,2%. Die Profitabilität liegt damit zwar spürbar unter der FY-EBIT-Marge 2022, gleichzeitig jedoch deutlich über der von uns für 2023 angenommenen FY-Marge von 12,7%. Mit ersten Umsätzen aus dem JUPITER-Projekt dürfte es jedoch u.E. zu einer Normalisierung der Projektmarge in Richtung des von uns avisierten Niveaus kommen.
Die starke Ergebnissteigerung geht indes nicht einher mit der avisierten
beschleunigten
Cash-Generierung. So stieg das Working Capital im Wesentlichen durch den
weiteren
Forderungsaufbau (+17,8 Mio. Euro) auf 72,6 Mio. Euro (31.12.2022: 51,1
Mio. Euro). Laut
Vorstand ist ein Großteil der Forderungen (rund 60 Mio. Euro) mittlerweile
beglichen.
Insgesamt verfügt die Gesellschaft nach H1 noch immer über einen u.E.
geringen Cash-Bestand von rund 0,6 Mio. Euro, was u.E. weiterhin das Risiko
von hochverzinsten WC-Finanzierungen birgt. Die schwache Cash-Generierung
haben wir modellseitig abgebildet.
JUPITER-Umsätze könnten FY-Erwartungen übertreffen: Für H2 erwarten wir eine letzte Schlusszahlung für MN V (ca. 15 Mio. Euro) mit einer gleichbleibenden EBIT-Marge und erste JUPITER-Projektumsätze von ca. 30 Mio. Euro (MONe: 11,0% EBIT-Marge). Ausgehend vom hohen H1-Ergebnislevel erhöhen wir unsere EBIT-Prognose 2023 deutlich. Der Zeitpunkt der Umsatzrealisierung dürfte in H2 einen erheblichen Einfluss auf die Erlöse für 2023 haben und birgt hohes Top Line-Überraschungspotenzial in beide Richtungen. Der Vorstand erwartet eine Anzahlung von 50% des Projektvolumens (ca. 136,5 Mio. Euro) bis Ende 2023.
Fazit: Der JUPITER-Projektgewinn ist ein Meilenstein für das Unternehmen
und ebnet den
Weg für zukünftige Projektgewinne und anhaltend hohes Top und Bottom
Line-Wachstum.
Die kräftige EBIT-Erhöhung wird indes durch die schwächere CF-Conversion
konterkariert.
Wir bestätigen unser Rating „Halten“ inkl. Kursziel von 111,00 Euro.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
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